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Kyritz-Wittstock-Ruppiner Heide

Über Jahrzehnte schränkte die Anwesenheit der Roten Armee den Alltag der Bürgerinnen und Bürger Neuruppins ein. Seit dem Herbst 1989 gewinnt der Protest gegen die Praktiken der sowjetischen Streitkräfte an Stärke und Intensität. Im Mai 1990 fordern 8000 Demonstranten die Schließung des Flugplatzes und die Beendigung der Bombenabwürfe auf dem Übungsgelände in der Kyritz-Wittstock-Ruppiner Heide nördlich von Neuruppin. Mit der deutschen Wiedervereinigung ist der Abzug der sowjetischen Besatzungstruppen besiegelt. Im April 1991 starten die letzten russischen Kampfflugzeuge zum Heimflug. Der größte Teil der Truppen verlässt Neuruppin im Sommer 1991.

Die Streitkräfte der Russischen Föderation stellen die Nutzung des Übungsgeländes Wittstock 1993 ein. Die Bundesregierung beschließt indes die militärische Weiternutzung des Geländes durch die Bundeswehr. Gegen den im Volksmund „Bombodrom“ genannten Luft-Boden-Schießplatz richtet sich in den Folgejahren massiver öffentlicher Protest auf breiter gesellschaftlicher Basis. In ihm verbinden sich die Ziele der Bürgerbewegung von 1989 mit den Zielen unterschiedlicher antimilitaristischer Gruppen und den Zielen der Tourismusbranche. Mit mehr als 10000 Teilnehmern findet 2009 in der Kyritz-Wittstock-Ruppiner Heide der größte Ostermarsch Deutschlands statt. Die Widerstandsbewegung gewinnt in 16 Jahren 27 Prozesse vor Gericht und erringt im Juli 2009 den endgültigen Verzicht der Bundesregierung auf eine militärische Nutzung des Geländes.

Das aus dem Geist der Demokratiebewegung von 1989/90 erwachsene bürgerschaftliche Engagement für eine friedliche Nutzung des militärischen Sperrgebiets hat den Weg für die weitere touristische Entwicklung der Region geebnet und damit einen nicht unwesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Zukunft der Menschen im Nordwesten Brandenburgs geleistet.

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