Jüterbog
    Eine Revolution mit wenig Blutvergießen
    Erster Weltkrieges - Weimarer Republik
    Jüterbog und die friedliche Revolution
    Daten & Fakten
    Zeitstrahl
    Karte

JÜTERBOG

Jüterbog, erstmals im Jahr 1007 erwähnt, erhält 1174 mit dem Stadtrecht den Rang einer Provinzhauptstadt. Nach einer Blütezeit im späten Mittelalter als wichtiges Handelszentrum verliert die zweitälteste Stadt im heutigen Land Brandenburg an Bedeutung. Dazu tragen vor allem die Verwüstungen und Folgen des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) und des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) bei. Jüterbog ist bereits in sächsischer Zeit Garnisonsstandort und noch 1811 Hauptquartier eines königlich-sächsischen Regiments. Schließlich ist es Napoleon zu verdanken, dass Jüterbog brandenburgisch wird. Auf dem Wiener Kongress des Jahres 1815 fällt die seit 1635 sächsische Stadt an den preußischen König. Im Rathaus am Markt richten die neuen Statthalter ein preußisches Land- und Stadtgericht ein und strukturieren die Stadtverwaltung allmählich nach preußischer Norm um. Die revidierte preußische Städteordnung von 1831 bringt Jüterbog die weitgehende kommunale Selbstverwaltung. Fortan wählen die Bürger Stadtverordnete, aus denen der Magistrat der Stadt hervorgeht. Ab 1824 versprechen sich die Stadtoberen, die zunächst gegen die Stationierung von preußischem Militär waren, von der Errichtung einer Garnison den dringend notwendigen wirtschaftlichen Aufschwung. So wird im Jahr 1832 zunächst eine Abteilung Artillerie in den Wohnhäusern der Jüterboger Bürger einquartiert. Trotz dieser Bemühungen und der Inbetriebnahme des Bahnhofs an der Anhalter Bahnlinie 1841 bringen die letzten Jahre vor der Deutschen Revolution 1848 der Wirtschaft nicht die erhoffte Entwicklung. Auch die Inbetriebnahme der Berlin-Anhaltinischen Eisenbahn 1841 kann nicht verhindern, dass die von Handwerksbetrieben geprägte Wirtschaft der Stadt im Wettbewerb mit den Fabriken in Luckenwalde an Boden verliert.

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