WERKSTATT DER MODERNE
Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wächst die Stadt zu einem wichtigen Standort der industriellen Produktion. Parallel erstarkt eine
Arbeiterschaft, die sich in Gewerkschaften, in Vereinen und in der Sozialdemokratischen Partei organisiert. So entwickelt sich eine soziale
Bewegung, die das gesellschaftliche und politische Leben der Stadt prägt und deren baukulturelle Leistungen noch heute sichtbar sind.
Ein ambitioniertes Wohnungsbauprogramm lässt zahlreiche moderne Wohnsiedlungen entstehen, die Arbeiterfamilien preis- und lebenswerte
Wohnräume bieten. Hinzu kommen öffentliche Gebäude, wie das kubische Stadttheater mit Doppelvolksschule, die für ein neues bauliches
Denken stehen und Aufsehen erregen.
Die Bautätigkeit in Luckenwalde repräsentiert eine große Breite architektonischer Strömungen der Zeit und beinhaltet sowohl das „Neue
Bauen“ als auch traditionalistische und expressionistische Formen. Neben einer anspruchsvollen und leistungsfähigen Architektenschaft
vor Ort, von der ein Großteil der bemerkenswerten Bauten der Stadt entworfen wurde, wirken hier auch Architekten, die später zu internationalem
Ruhm gelangen, darunter Hans Hertlein, Erich Mendelsohn und Richard Neutra.
Das HeimatMuseum Luckenwalde widmet dem Thema einen eigenen Ausstellungsraum, in dem Sie sich detailliert informieren können.