Stadtspaziergang
Die Tour beginnt vor der Galeria Kaufhof 1 . Der 1968 als „Konsument“-Warenhaus eröffnete dreigeschossige Bau mit einer Flächenausdehnung
von 102 x 60 m stammt von den Architekten um Klaus Frauendorf. Die vertikale Strukturierung der aus Sichtbetonplatten bestehenden Vorhangfassade
ruft ein reizvolles Spiel aus Licht und Schatten hervor. Die wenigen Fenster konzentrieren sich an der Nord- und Südseite. In der oberen
Etage können Sie das Wandbild „Cottbus im Jahr 1730“ von Kurt Heinz Sieger bewundern. Eine kupferne Gedenktafel an der Westseite erinnert
an die ehemalige Cottbuser Synagoge.
Spazieren Sie anschließend die Stadtpromenade in nördlicher Richtung bis zur Stadthalle 2 . Das in den Jahren 1970 bis 1975 nach einem
Entwurf des Architekten Eberhard Kühn errichtete Gebäude basiert auf einem sechseckigen und 17 m hohen Hallenkörper mit eingeschossiger
Umgebung. Die Stadthalle zeichnet sich durch eine klare Raumdisposition aus. Der umgebende Flachbau mit großflächiger Panoramafensterfront
an der Nord- und Südseite ist schlicht, jedoch klar und prägnant in seinen Gestaltungsmitteln. Die Hallendecke besteht aus einer expressiv gefalteten
Rabitzkonstruktion mit Glattstuckflächen. An der Ostseite befindet sich ein markantes Nebeneingangsportal mit Krebsdarstellungen.
Über die Berliner Straße und die Mauerstraße gelangen Sie zum heutigen HERON-Buchhaus 3 . Der vom Architekten Gerhard Bear geplante Bau
wird 1969 eingeweiht und beherbergt bis zur Wende die Volksbuchhandlung „Jenny Marx“. Das zweigeschossige Gebäude wird 1999 umgebaut:
Ein Pultdach ersetzt das bisherige Flachdach, ein blau eingefärbtes Leistenraster aus eloxiertem Aluminium verkleidet die Fensterfront im Obergeschoss
und eine durchgehende Schaufensterfront mit Vordach im Erdgeschoss öffnet das Haus zum Heronplatz.
Westlich neben dem Buchhaus befindet sich die ehemalige Gaststätte Am Stadttor 4 . Der 1968/69 nach Entwurf des Architekten Gerhard
Bear errichtete Gaststättenkomplex ist direkt in die 32 m lange Stadtmauer einbezogen und folgt mit seiner Längsachse dem Verlauf der Stadtmauer.
Der westwärts ausgerichtet eingeschlossene Bau mit Flachdach besticht mit geschosshohen und Galeria Kaufhof Stadthalle horizontal dreigeteilten
Fensterbändern und Dachterrasse. Ein 6 x 3 m großes Steinmosaik mit dem Namen „Cottbuser Bauernmarkt“ schmückt den Wandbereich zwischen Fensterfront
und Haupteingang.
Überqueren Sie abschließend die Stadtpromenade in westlicher Richtung. Bereits nach wenigen Metern erreichen Sie die Punkthochhäuser
und die Wohnscheibe Stadtpromenade 5 . Zwischen 1968 und 1970 entstehen zwei zehngeschossige Punkthochhäuser mit stark vertikal
ausgerichteter Fassade und die 174 m lange Wohnscheibe mit Ladenzeile. Am Sockel der Ostseite des Punkthauses Berliner Platz 1 befindet
sich das 22 x 3,3 m große Betonrelief „Geschichte der Arbeiterbewegung“. Das von dem Architektenkollektiv um Gerhard Guder verwirklichte Areal gilt als
maßgebliches Vorbild für eine sozialistische Stadt.