Carl Blechen

Als Sohn eines Steuerbeamten aus Regensburg und einer wendischen Mutter wurde Carl Blechen 1798 in Cottbus geboren. Nach dem Schulbesuch begann der 16-Jährige die Lehre zum Bankkaufmann in Berlin. Die zunehmende Unzufriedenheit in diesem Beruf und die intensive Beschäftigung mit der Malerei in seiner Freizeit führten den talentierten Carl Blechen zum Studium an die Berliner Königliche Akademie der Künste. Auf Empfehlung Karl Friedrich Schinkels, der die Begabung des Künstlers frühzeitig erkannte, bekam dieser 1824 die Stelle des Bühnenmalers am Königsstädtischen Theater auf dem Berliner Alexanderplatz. Die Tätigkeit, Bühnenprospekte für romantische Opern, mittelalterliche Ritterstücke oder Melodramen zu entwerfen, blieb nicht ohne Einfluss auf Blechens Malerei. Auf den Jahresausstellungen der Berliner Akademie bewunderte das Publikum seine "reiche Phantasie". Der Verkauf einiger Gemälde ermöglichte ihm 1828 eine einjährige Italienreise, die für seine künstlerische Entwicklung sehr bedeutsam wurde. Fernab der alltäglichen Routine entstanden unter dem scharfen und mittags die Farben aufzehrenden Licht des Südens viele seiner besten Arbeiten. Blechen erfasste in seinen Bildern die südliche Natur als eine von Licht und Schatten gegliederte Landschaft, deren feste Konturen sich durch die flirrende Hitze auflösen. Der unbefangene Blick des Künstlers richtete sich auf die Urkräfte der Natur, die über das von der Geschichte Geschaffene triumphiert. Diese unkonventionelle Sicht blieb in der zeitgenössischen deutschen Kunst ohne Parallele. Nach der Rückkehr aus Italien fühlte sich Carl Blechen gestärkt für einen Aufstieg in der Berliner Kunstwelt. Er erzielte nicht nur mit seinen Bildern Erfolge, sondern auch als Professor für Landschaftsmalerei an der Akademie. König Friedrich Wilhelm III. erwarb Gemälde Blechens und gab 1832 zwei Ansichten des Palmenhauses auf der Pfaueninsel in Auftrag. Eine psychische Krankheit führte 1840 zum Tod des 42-jährigen Künstlers.