Die Schleuse am Wolfswinkel

Unsere Wanderung führt uns weiter zur Schleuse am Wolfswinkel (3). Als 1740 der tatendurstige Friedrich der II. (der Große) die Regierungsgeschäfte Preußens übernommen hatte, kam wieder Bewegung in den Wasserstraßenbau. Nach seiner Entscheidung, den Finowkanal zu bauen, trieb er die Arbeiten zügig voran. Die Königliche Kommission nahm ihren Sitz zur Überwachung der Tätigkeiten in Neustadt-Eberswalde. Beim Bau des zweiten Finowkanals unter der Nutzung des Verlaufs des ersten sollte dieser vor allem begradigt werden.
Bei Niederfinow entstanden drei Kilometer neue Wasserstraße. Teile der alten Schleusen konnten von den Kanalbauern wieder genutzt werden. Bei der Schleuse am Wolfswinkel war es sogar möglich, den vorhandenen Schleusenboden wieder zu verwenden. Um schneller voran zu kommen, wies Friedrich II. an, auch Soldaten aus den Regimentern Prinz Heinrich, Münchow und Bredow bei den Grabungsarbeiten einzusetzen.
1746 war der zweite Finowkanal fertig. Die Bedeutung dieser Wasserstraße und ihrer Schleusen machte Friedrich auch dadurch deutlich, dass der Preußenkönig 1747 eigenhändig die "INSTRUCTION vor die Schleuse-Meister am Finow-Canal" signierte. Nun schoben sich tagtäglich Konvois von Schiffen durch den Kanal. Auch Holzflößer bewegten ihr Transportgut auf der künstlichen Wasserstraße. Während der Reise lebten die Flößer auf den Baumstämmen. Für die Nacht stellten sie ein Zelt auf.
Zur Zubereitung einer warmen Malzeit entzündeten die Männer auf den aneinander gebundenen Baumstämmen ein offenes Feuer. Die Arbeit war gefährlich, die Flößertrosse wurden immer länger. Manche Flöße mussten vor den Schleusen auseinander gebunden werden, um hinein zu passen. Die Lastkähne und Flöße wurden getreidelt, das heißt von Menschen oder Tieren gezogen. Die noch heute erhaltenen Wege am Ufer dienten diesem Zweck. Bei gutem Wind unterstützte ein Segel die Fahrt.

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