Das Rathaus und St. Marien

Bei unserem Rundgang sind wir jetzt am mittelalterlichen Rathaus (10) mit den gotischen Schmuckgiebeln inmitten des alten Marktplatzes angelangt. Mit dem Bau des Gebäudes (ursprünglich Kaufhaus und offene Gerichtslaube) wurde bald nach der Stadtrechtsverleihung 1253 begonnen. Hier hielt Prof. Axungia am 22. Januar 1506 seine Antrittsvorlesung und eröffnete damit den Lehrbetrieb der Universität. In Sichtweite des Rathauses und immer durch eine Gasse damit verbunden liegt St. Marien (11), Frankfurts fünfschiffi ge einstige Oberkirche. Das hauptsächlich vom 13. bis zum 15. Jahrhundert gebaute und nach langjährigen Rekonstruktionsarbeiten heute wieder zugängliche Gebäude (mit den im Jahre 2002 aus Russland zurückgekehrten Chorfenstern aus dem letzten Drittel des 14. Jahrhunderts) hatte vielfache Bedeutung für die Universität. Hier fand am 26. April 1506 die feierliche Eröffnung der Viadrina statt. St. Marien war die Universitätskirche und zugleich Ort für die theologische Fakultät, lange Zeit die erste unter den vier Fakultäten. Im Chorsüdanbau ("Martyrchor") erfolgten wahrscheinlich die theologischen Disputationen.