Historische Gebäude

Der Vierseithof (3). Ein seltsamer Name für ein Vier-Sterne-Hotel. Friedrich II., der Alte Fritz (1712-1786), betrieb genau an dieser Stelle etwas sehr Aktuelles: Wirtschaftsförderung. Er hatte von 1780 bis 1785 die "Große Fabrik" errichten lassen:
Eine Manufaktur für Zeugmacher. Der Alte Fritz hatte erfahren, dass in Gera bei einem Großfeuer mehr als 200 Zeugmacher obdachlos geworden waren. Deshalb bot Friedrich den heimatlos gewordenen Zeugmachern an, sich zu guten Konditionen in Luckenwalde nieder zu lassen. Zum baulichen Ensemble des Vierseithofes gehört auch das historische Gebäude, in dem sich heute die Kunsthalle mit wechselnden Ausstellungen zeitgenössischer Kunst befindet.

Ein ebenfalls rekonstruiertes historisches Gebäude ist die 2006 restaurierte Remise (4). Das Bauwerk war ursprünglich ein Pferdestall und gehörte zur Brauerei Fähndrich. Um 1900 wurde an den Pferdestall ein Dampfkesselhaus angebaut. Das eingetragene Baudenkmal hat schöne Klinker und denkmalgerecht gestaltete Fenster.

Leider verschwindet die Nuthe nun aus dem Blickfeld. Durch die Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert ist sie an vielen Stellen nicht mehr zugänglich. In der Breiten Straße fällt ein stattliches Haus mit Jugendstilfassade und Sonnenuhr (5) auf, 1906 als Wohn- und Geschäftshaus erbaut. Es passt scheinbar gar nicht in die kleinstädtische Architektur Luckenwaldes. Doch das Baudenkmal macht deutlich, dass hier Ende des 19. Jahrhunderts eine prosperierende wirtschaftliche Entwicklung stattfand. Das fiel auch Theodor Fontane ins Auge:
"Der alte (Glocken)Turm, der einst allein die Stadt überragt und ins Land geblickt hatte, mußte sich mehr und mehr bequemen sein altes Vorrecht mit immer neuen Neulingen zu teilen, bis er in einem Walde von Fabrikschornsteinen halb versank." Die Schornsteine sind verschwunden und mit dem Abschied von den alten Fabrikhallen taucht auch die Nuthe wieder auf.

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