Das Kulturzentrum am Unterkirchplatz
Beinahe 200 Jahre ist das heutige Kulturzentrum am Unterkirchplatz ein Gefängnis. Auch die Geheimpolizei der DDR nutzt das Gebäude, um Regimekritiker einzusperren.
Das im Dezember 1989 gegründete Diskussionsforum „Runder Tisch“ beauftragt eine Bürgergruppe mit der Befragung von Menschen, die durch Maßnahmen des Ministeriums für Staatssicherheit Schaden genommen haben und Rehabilitierung einfordern. Annähernd 200 Gespräche verdeutlichen die unrühmliche Rolle des Gebäudes in der Lebensgeschichte vieler Menschen. So entsteht die Idee, das Gefängnis in eine Gedenkstätte für die Opfer politischer Gewaltherrschaft umzuwandeln. Gästen des Hauses stehen sechs erhalten gebliebene Gefängniszellen, ein Gedenkraum und ein größerer Raum für Vorträge, wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen offen.
In den letzten Jahren hat sich der Ort als Kulturzentrum etabliert. Nach vielfältigen Umbauten und Neuerungen haben hier die Musikschule der Stadt, ein Café mit Blick auf die Oder sowie die Kinder-, Jugend- und Musikbibliothek eine neue Heimat gefunden.