Die Seeschlacht

Hinter Gnewikow schaut bald der Kirchturm des Ortsteils Karwe (4) hervor. Hier dient der Ruppiner See einem anderen, gern berichteten und inzwischen auch alljährlich im August in Wustrau inszenierten Spektakel.
Wir schreiben das Jahr 1875. Der Sohn des alten Zieten aus Wustrau und der Sohn des alten Knesebeck aus Karwe absolvierten gerade ihren Militärdienst. "Der Zufall wollte, daß sie zu gleicher Zeit Urlaub nahmen ... die jungen Leute unterhielten einen freundschaftlichen Verkehr ... Es war im August, See und Himmel blauten, und der Schilfwald, der sich im Wasser spiegelte, stieg wie eine grüne Mauer aus dem Grunde des Sees auf." Die beiden Offiziere "kamen ... überein, in Ermanglung wirklichen Kampfes, zwischen Karwe und Wustrau eine Seeschlacht aufzuführen ... Die Knesebeckschen sollten von Karwe her heftig angreifen und die Zietenschen bis nach Wustrau hin zurückdrängen, dann aber sollten diese sich rekollidieren und die Knesebeckschen in ihren Schilfwald zurückwerfen."
Am nächsten Tag fand unter aktiver Einbeziehung der jungen Männer aus beiden Dörfern die inzwischen legendäre und unblutige Seeschlacht statt: mit Feuerwerk, Raketen, Feuerrädern, Fackeln, Hinterhalt und großem Kriegsgeschrei sowie unfreiwilligem Planschen im See.
Kirche und Kirchhof mit den Gräbern der Knesebecks sind sehenswert, ebenso der Ort Wustrau mit dem Brandenburg-Preußen Museum.

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