Alles hat seinen Ursprung -
auch das Berliner Möbelhaus mit dem Hut

Am Ende der Steinstraße befand sich einst das Gasthaus Zu den drei Linden (4) (heute Touristinformation). Auf dem Hof eröffnete 1871 der Tischler Albert Türklitz eine Werkstatt. Und damit begann eine spannende Geschichte, die unmittelbar ins heutige pulsierende Leben der Bundeshauptstadt führt - zu Möbel Hübner in die Genthiner Straße. Machen wir's kurz: Albert Türklitz hatte einen Sohn namens Emil. Dieser führte die Tischlerei seines Vaters und das Möbelhaus seines Onkels am Neustädtischen Markt in Brandenburg zusammen. 1933 expandierte Emil Türklitz nach Berlin. Die Berliner Filiale leitete sein Sohn Arno. Dieser heiratete, Sie ahnen es, Gertrud Hübner. Ihr Papa, der Tischler Karl Hübner, hatte 1908 in Berlin eine Möbelhandlung gegründet.
Das Unternehmen feiert das ganze Jahr 2008 hindurch "100 Jahre Möbel Hübner". Die Geschäftsleitung hat inzwischen ein junger Mann namens Albert Türklitz inne.

Wie war das doch noch mal mit dem Slogan? "Ich soll Sie schön grüßen ..." Doch bevor wir weiter wandern, sei schnell noch erzählt, dass einst am Neustädtischen Markt ein Rathaus stand und vor diesem der Roland. Die überlebensgroße Figur des Schwert tragenden Ritters wurde 1474 als Symbol für die städtischen Rechte geschaffen. Während des II. Weltkrieges versteckten die Brandenburger den steinernen Riesen, um ihn vor Kriegseinwirkungen zu schützen, außerhalb Brandenburgs in einer Scheune. Das Neustädtische Rathaus zerstörte eine Bombe. Deshalb steht der Roland nun seit 1946 vor dem Altstädtischen Rathaus (9).
1908 ließ Berlin eine Kopie des Rolands anfertigen. Vielleicht sollte damit auf die Herkunft der Metropole aufmerksam gemacht werden. Immerhin verdankt die Spreemetropole ihr Stadtrecht der "Wiege der Mark". Der Zwillingsbruder des Rolands steht jedenfalls in Berlin vor dem Märkischen Museum und versinnbildlicht damit die vielfältigen und sehr alten Beziehungen zwischen Brandenburg und Berlin.
Alljährlich zu Pfingsten feiern die Brandenburger das historische "Rolandfest" mit einem großen, weithin einmaligen historischen Festumzug. Außerdem unternimmt eine in jedem Jahr wachsende Zahl von Läufern am Pfingstsamstag den über 70 Kilometer führenden "Rolandlauf - von der Kopie zum Original", wo für die Sportler am Abend ein mittelalterliches Ritteressen angerichtet ist.