Die jüngere Geschichte unserer Städte ist
durch teilweise gravierende Umbruchprozesse gekennzeichnet. So bewirkte
und bewirkt der wirtschaftliche Strukturwandel, dass alte Industriestandorte – nicht
selten in attraktiven innerstädtischen Lagen – brachfallen
und für andere Nutzungen zur Verfügung stehen, dass nicht
mehr benötigte Kasernen und Militärareale einer zivilen
Nachnutzung zugeführt wurden und werden. Natürliche Bevölkerungsentwicklung
und Abwanderung haben gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung
der Einwohnerzahlen; rückläufige Geburtenzahlen bewirken
rückläufige Einwohnerzahlen und einen steigenden Altersdurchschnitt
der Bevölkerung: Wir werden weniger und im Durchschnitt immer älter.
Zudem zieht es viele,
insbesondere junge Familien aus den Städten in die Umlandgemeinden,
wo sie ihren Traum vom Eigenheim im Grünen verwirklichen wollen.
»Stadtumbau« ist der Name eines von Bund,
Land und Städten getragenen Programms, mit dem den Folgen
der demografischen Entwicklung (Leerstand und Attraktivitätsverlust)
begegnet werden soll.
Ziel ist es, die Attraktivität der Städte – ganz
besonders der Innenstädte – als Wohn- und Lebensort
zu erhalten und weiter zu steigern. Dabei stehen Angebote für
junge Familien ebenso im Mittelpunkt des Interesses wie die bedarfsgerechte
Entwicklung der Städte im Hinblick auf eine zunehmend ältere
Bevölkerung.
Mit der vorliegenden Broschüre geben unsere Städte
einen Einblick in die Vielfältigkeit bereits realisierter oder
in Realisierung befindlicher Stadtumbauprojekte. Sie präsentieren
sich ihren Bürgern und natürlich auch potenziellen Neubürgern
als attraktive und lebenswerte Wohnorte.
Die Beispiele reichen vom Wohnen im Grünen mitten in der Stadt über
generationsübergreifendes und seniorengerechtes Wohnen bis hin
zu architektonischen Lösungen, in denen Wohn- und Arbeitsbereich
auf kluge Weise kombiniert sind.
Das Loft in der alten Mühle, das private Stadthaus, die Stadtvilla
aus Plattenbauelementen und das Haus mit großzügigem Garten
mitten in der Innenstadt, komplett sanierte Wohnsiedlungen der 20er/30er
Jahre oder neu errichtete Wohnsiedlungen, die mitten in der Stadt
das Wohnen am Wasser ermöglichen – Sie werden staunen,
wie viele verschiedene Wohnideen und Wohnkonzepte die im Städtekranz
Berlin-Brandenburg organisierten Kommunen bereithalten! Am Beispiel
meiner Heimatstadt Neuruppin zeigt die Broschüre, wie aus ehemaligen
Kasernen oder früheren Industrie-arealen ausgesprochen interessante
Wohnobjekte werden können.
Ich lade Sie ein, neben den touristischen Attraktionen auch diese – vielleicht
nicht so bekannten – Seiten unserer Städte kennen zu lernen
und wünsche Ihnen dabei erkenntnis- und erlebnisreiche Stunden.
Jens-Peter Golde
Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin
und Vorsitzender des Städtekranzes Berlin-Brandenburg |