Blaues Wasser und viel Grün –
ein Spaziergang durch die Stadt Brandenburg an der Havel

Die ehemalige Chur- und Hauptstadt ist weit über 1000 Jahre alt. Den heutigen Stadtkern bilden drei mittelalterliche, ehemals eigenständige Städte. Ihre Wehranlagen dienten den
Stadtvätern späterer Jahre als Entwicklungspunkte für Parks und Erholungsgebiete. Besonders der Schornsteinfegermeister Johann Gottfried Bröse (1786-1846) prägte mit seiner Verschönerungs- und Planungskommission das heutige Aussehen vieler Parkanlagen. Die Havel durchzieht als ehemalige natürliche Schutzanlage die Stadt und ergänzt das viele Grün durch das Blau des Wassers.  


Am St. Paulikloster beginnt der Stadtspaziergang. Das ehemalige Dominikanerkloster (1286) wird zur Zeit zum archäologischen Landesmuseum umgebaut. Es empfängt Sie eine neu gestaltete Parkanlage mit modernen Skulpturen. Die St.-Annen-Promenade ist eine der ältesten Parkanlagen der Neustadt. Sie führt entlang des Stadtkanals, ein seit 1550 schiffbarer Wehrgraben, und der alten Stadtmauer der Neustadt. Der Park wurde bereits im Jahre 1837 als Verbindungsweg zwischen dem St. Annentor und dem Steintor errichtet.
Der Steintorturm ist der größte der noch erhaltenen Wehrtürme. Anfang des 15. Jahrhunderts gebaut, ist er 28,5 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 11 Metern. Er beherbergt heute ein Museum. Am Fuße des Steintorturms beginnt die Steinstraße. Sie lädt zu einem Bummel durch die Cafés der Neustadt ein. Ein Abstecher in das Nostalgiemuseum ist zu empfehlen. Gegenüber dem Steintorturm beginnt die Grabenpromenade. Der Pumpergraben ist ebenfalls ein früherer Wehrgraben. Über die Grabenpromenade gelangen Sie in den Theaterpark. An der Trennung von Pumpergraben und Stadtkanal befand sich eine Kesselschleuse, welche im Jahr 1920 durch die heutige Hubtorschleuse ersetzt wurde. Entlang des Theaterparks führt Sie unser Weg weiter am Ufer des Stadtkanals bis zum ehemaligen "Wohlfahrtsforum". Dieses Gebäudeensemble wurde in den Jahren 1929 und 1930 errichtet und gehört zur Bauhausepoche. Das Heinrich-Heine-Ufer, früher
das Spitta-Ufer, ist die Verbindung zwischen der Luckenberger Brücke und der Jahrtausendbrücke. Diese Parkanlage wurde durch Sponsoren wie die Familien Spitta und Krüger ermöglicht. Die "Gottfried Krüger Brücke" heißt im Volksmund "Bauchschmerzenbrücke". Der Humboldthain, ursprünglich als Johannispromenade am Rande des ehemaligen Franziskanerklosters errichtet, wurde 1869 anlässlich des 100. Geburtstages Alexander von Humboldts umbenannt. Dieser Park beherbergt eine Vielzahl seltener Bäume und ist heute ein bedeutendes Naturdenkmal. Entlang der Stadtmauer, am Ende dieser Anlage der Altstadt, befindet sich der Plauer Torturm. Er ist einer der beiden erhaltenen Wehrtürme der Altstadt. Die Wallpromenade wurde auf dem Doppelwall errichtet. Bereits 1823 entstand die Verbindung zwischen den Türmen des Plauer und des Rathenower Tors unter dem Namen Kurfürstenwall. Ein Abstecher auf den Marienberg lohnt sich. Mit 79 Metern ist er die höchste Erhebung der Stadt Brandenburg an der Havel. Schon in alter Zeit diente der Berg den Slawen als heiliger Ort. Hier stand einst der sogenannte Triglawtempel, ein Zentralheiligtum und Pilgerort. Die um 1220 errichtete Marienkirche (später als Prämostratenserkloster genutzt) entwickelte sich ebenfalls zu einer bekannten Wallfahrtskirche. Bereits ab 1173 wurde der Berg zum Weinanbau und als Obstgarten genutzt.
Nach dem Abriss der Kirche 1847 entstand hier Schritt für Schritt ein zentraler Erholungspark. Die Friedenswarte, ein Aussichtsturm von 32,5 Metern Höhe, bietet einen wunderbaren Blick über Stadt und Havelland. Vom Rathenower Torturm zum Ufer des kleinen Beetzsees führt eine Parkanlage, welche in den Jahren 1910 bis 1913 geschaffen wurde. Rechter Hand hinter der Stadtmauer der Altstadt steht die St. Gotthardtkirche. Am Parduin siedelten sich einst Prämostratensermönche an. Die Kirche entstand in der Zeit von 1138 - 1150, 1456 wurde sie umgebaut. Sie ist eine spätgotische dreischiffige Hallenkirche. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch das Altstädtische Rathaus aus dem Jahr 1450. Vor diesem spätgotischen Profangebäude steht eine 5,35 Meter große Rolandfigur (1474). Der Roland stand ursprünglich in der Neustadt. Bis zur Vereinigung von Alt- und Neustadt, die 1715 stattfand, besaßen die beiden ehemaligen Hansestädte eigene Verwaltungen und Rathäuser. Der Grillendamm ist eine aufgeschüttete Verbindung zwischen der Altstadt und der bis zum Jahr 1929 eigenständigen Domgemeinde.
In den Jahren 1841 und 1910 wurden dort Sumpfzypressen angepflanzt. Eine solche Allee ist nördlich der Alpen eine sehr große Seltenheit. Der Dom St. Peter und Paul ist Brandenburgs Hauptsehenswürdigkeit.
Er gilt sowohl hinsichtlich seiner kulturhistorischen wie auch architektonischen Bedeutung als das herausragendste Gebäudeensemble der Mark. König Heinrich eroberte 928 die sich ehemals hier befind-liche Slawenburg. Der Dom stammt aus dem Jahr 1165. Über viele Jahrhunderte befand sich an diesem Ort das geistige, politische und militärische Zentrum der Mark. Sehenswert ist die Wagnerorgel aus dem Jahr 1723 und der Domschatz. Das ganze Jahr über finden im Dom, wie auch in den anderen Stadtkirchen, Konzerte statt. Gegenwärtig wird der barocke Garten rekonstruiert. Die gotische Petrikapelle stammt noch aus der Zeit der Gründung der deutschen Burg. Hier können Sie eine Gartenanlage, Ausstellungen oder das kleinste Gefängnis besichtigen.
Über den Mühlendamm führt Sie der Weg an verträumten Fischerhütten vorbei zum Mühlentorturm. Der achteckige Wehrturm stammt aus dem Jahr 1411. Die Neustädtische Ablage ist ein neu gestalteter Uferabschnitt, an dem Schiffe anlegen können. Dort begegnen Sie Fahrgastschiffen aus Berlin, Potsdam und dem Ausland. Nun befinden wir uns wieder in unmittelbarer Nähe unseres Ausgangspunktes. Hier im Zentrum können Sie eines der Restaurants und unterschiedliche Museen besuchen. Zwei Ausflüge, die den grünen Stadtspaziergang komplettieren könnten, sind der Krugpark in Wilhelmsdorf und der Schlosspark Plaue.

 
 


St. Paulikloster

St.-Annen-Promenade

Steinturm

Theaterpark

Heine-Ufer

Humboldt-Hain

 


Marienberg / Leue-Park

Grillendamm

Dom St. Peter und Paul

Neustädtische Ablage

Tourist-Information

 
Veranstaltungen 2004 in der Stadt Brandenburg an der Havel
   
– 14.05. – 31.10.
Der Dom und seine Dörfer: Einladung in eine Brandenburger Landschaft
Ausstellungsprojekt am Dommuseum

  – 22.05. – 23.05.
Dominselfest „Reif für die Insel“

  – 29.05. – 30.05.
Rolandfest „Mittelalterliches Spektakel“

  – 04.06. – 28.08.
Brandenburger Klostersommer „Theatererlebnis in historischem Ambiente“

  – 18.06. – 20.06.
41. Havelfest „Spiel & Spaß an der Havel“

  – Mitte Juli
Love Parade – Warm Up

  – 16.07. – 18.07.
8. Brandenburger Country-Weekend

  – 23.07. – 25.07.
Plauer Fischerjakobi

  – 13.08. – 15.08.
Jazzfest “Swingin` Brandenburg”

  – 21.08. – 22.08.
6. Historisches Hafenfest “Maritimes am Brandenburger Salzhofufer”

  – 12.09.
Türmetag „Schaut auf diese Stadt“

 

– 16.10. – 07.11.
OFF ART 2004 – 8. Freie Kunstausstellung Brandenburg


  – 04.12. – 19.12.
Brandenburger Weihnachtsmarkt

  – 11.12.
6. Brandenburger Weihnachtsmannparade

Das ausführliche Veranstaltungsprogramm von Brandenbrug an der Havel
finden Sie auf der Internetseite der Stadt.